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Abwechslungsreiche Einblicke in Feldeinsätze und Büroalltag
Praktika gehören zur Ausbildung im Major «Wald und Landschaftsmanagement». Noemi Furchner berichtet von den wertvollen Erfahrungen unter anderem mit einem Waldrandaufwertungsprojekt.
01.07.2025

Wald + Landschaft an der ETHZ · Forêt + paysage à l’EPFZ
Das Masterstudium in Umweltnaturwissenschaften an der ETH Zürich sieht eine obligatorische Berufspraxis von 18 Wochen vor. Diese ermöglicht es, unser theoretisches Wissen aus Vorlesungen in einem praktischen Umfeld anzuwenden und einen Einblick in mögliche spätere Tätigkeitsbereiche zu gewinnen. In meinem Fall hat die Vertiefung des Masterstudiums in Wald- und Landschaftsmanagement grosses Interesse am Waldressourcenmanagement und Naturschutz geweckt. Deshalb habe ich mich entschieden, die Berufspraxis zu nutzen, um praktische Erfahrungen in diesen Bereichen zu sammeln. Im Frühling 2023 ergab sich dafür eine spannende Gelegenheit mit der Stiftung Wirtschaft und Ökologie (SWO), die seit 50 Jahren Projekte im praktischen Naturschutz realisiert.
Mein Praktikum bei der SWO bot einen abwechslungsreichen Arbeitsalltag. Wie bei den meisten SWO-Mitarbeitenden wechselten sich Feldeinsätze und Bürozeiten ab, was den Ablauf der verschiedenen Projektphasen – vom Entwurf und von der Planung über die Realisierung bis hin zum Verfassen von Abschlussberichten – widerspiegelt, die ich bei verschiedenen Projekten vom Anfang bis zum Ende miterlebte. Am meisten ans Herz gewachsen ist mir das Aufgleisen eines Projekts, um das gemäss dem Waldentwicklungsplan unausgeschöpfte Potenzial von Waldrändern als wertvolle Lebensräume und Vernetzungselemente durch gezielte Aufwertungsmassnahmen zu nutzen. Insbesondere für dieses Projekt erwiesen sich die im Studium erworbenen Kenntnisse in Waldökologie, Ressourcenmanagement und Pflanzenarten sowie die Erfahrungen in der Akteursanalyse und im Umgang mit Geoinformationssystemen als sehr hilfreich. Diese Vorkenntnisse konnte ich in die Projektentwicklung einbringen, weiterentwickeln und erstmals praktisch anwenden. Darüber hinaus erweiterte ich meine Kompetenzen durch die Mitarbeit an Projekten wie dem Bau von Teichen und Trockenmauern. Die Leitung kleiner Naturschutzeinsätze stärkte zudem meine im Studium geübten Fähigkeiten wie Problemlösung und Arbeiten unter Zeitdruck und erlaubte mir die Entwicklung neuer Fähigkeiten in Bereichen wie Teamführung und im Umgang mit unerwarteten Herausforderungen.
Einblick in Funktionsweisen des Betriebs
Als Praktikantin durfte ich ausserdem nicht nur an Exkursionen und Weiterbildungen teilnehmen, sondern auch an stiftungsinternen Sitzungen mitwirken, wodurch ich wertvolle Einblicke in die Funktionsweise des SWO-Betriebs gewinnen konnte. Diese Einsichten bereicherten mein Studium, indem sie mir Einblicke in für mich neue Prozesse wie die gemeinsame Entscheidungsfindung, Unternehmensentwicklung und Finanzplanung ermöglichten.
Ich nehme viele Erfahrungen aus meinem Praktikum bei der SWO für meinen weiteren Berufsweg mit. Die Berufspraxis als Teil des Studiums zu absolvieren, ist eine bereichernde Ergänzung zu den Vorlesungen und ermöglicht es, nützliche Kontakte zu knüpfen und sich zum ersten Mal als Teil eines Teams zu fühlen. Dies ist sehr wertvoll für die berufliche Zukunft und schafft möglicherweise die Gelegenheit, die Zusammenarbeit fortzusetzen – wie in meinem Fall, indem ich weiterhin im Praktikumsbetrieb tätig bin.
Noemi Furchner
Praktikumsstellen für die Berufspraxis anbieten
Eine mindestens 18-wöchige Berufspraxis ist obligatorischer Bestandteil des Masters in Umweltnaturwissenschaften. Die Studierenden sollen die im Studium erworbenen Kenntnisse in realen Projekten anwenden können. Dafür suchen sie sich selbstständig eine Praktikumsstelle und eine Betreuungs- bzw. Ansprechperson an der ETH. Ausschreibungen für Praktikumsstellen können an berufspraxis@usys.ethz.ch geschickt werden. Besonders interessiert sind wir an Praktikumsstellen für unsere Englisch sprechenden internationalen Studierenden.
Schweiz Z Forstwes 176 (4): 231